B1 Fruchtbare Kostbarkeit
Fruchtbare Kostbarkeit
Von dem Boden unter unseren Füßen kennen wir meist nur die Oberfläche. An der Mendener Höhe können Sie einen Blick in den obersten Meter eines Bodens werfen. Dieses sogenannte Bodenprofil zeigt einen braunen Boden mit mehreren Schichten. Es ist ein besonders wertvoller und fruchtbarer Boden, den man Braunerde nennt. Er kann Wasser und Sauerstoff gut speichern, enthält viele Nährstoffe und hat sich Zentimeter für Zentimeter in vielen Tausend Jahren zu dem entwickelt, was er heute ist.
Dieser Boden wurde früher als Acker genutzt. Das erkennen Sie an dem sogenannten Pflughorizont. Das ist die dunkle humose obere Schicht, die sich scharf gegen den unteren gelb-braunen Übergangshorizont abgrenzt. Diese Grenze wird als Pflugsohle bezeichnet. Bis in diese Tiefe hat der Landwirt den Boden mit dem Pflug umgewälzt.
Tiefer unten finden sich große Kiesel. Es ist der Flussschotter einer älteren Terrasse der Ruhr. Der Schotter zeigt an, dass das Flussbett der Ruhr vor langer Zeit hier auf der Höhe lag. Rostfarbene Flecken im Anschnitt sind ein Hinweis darauf, dass sich an manchen Stellen Wasser staut.
Eine gute Mischung macht´s!
Voraussetzung für einen fruchtbaren Boden ist eine gute Mischung fester Bestandteile unterschiedlicher Größen – Sand, Schluff und Ton – in etwa gleichen Anteilen. So kann er Nährstoffe, Wasser und Luft gut speichern. Der lehmige Boden auf der Mendener Höhe ist sehr fruchtbar. Es ist sogenannter „Lösslehm“, der viele feine Bodenbestandteile besitzt.
Fruchtbare Böden brauchen unseren Schutz!
Böden sind die Grundlage unseres Lebens. Die weltweit verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche ist allerdings begrenzt. Etwa elf Prozent der Böden der Erde können landwirtschaftlich genutzt werden.
Leider gehen weltweit jährlich etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren. Das entspricht einer Fläche von rund 14 Millionen Fußballfeldern. Grund dafür sind Bebauung, Versalzung, Wüstenbildung und Abtragung (Erosion). Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung stetig an. Anfang des Jahres 2021 lebten fast 7,9 Milliarden Menschen auf der Erde. Um die Weltbevölkerung auch in Zukunft ernähren zu können, benötigt der Boden unseren Schutz.
Was kann ich tun?
Seit vielen Tausend Jahren bauen Menschen auf fruchtbaren Böden Nahrungs- und Futtermittel wie Getreide, Gemüse und Obst an. Seit einigen Jahren werden auch zunehmend Pflanzen wie Mais, Raps und Futterrüben angebaut, um aus ihnen Energie zu gewinnen.
Unsere Vorfahren ernährten sich noch überwiegend vegetarisch. Daher benötigten sie etwa ein Zehntel der heutigen Anbaufläche pro Person für die Produktion von Nahrungsmitteln. Wenn Sie Ihren Fleischkonsum reduzieren, schützen Sie wertvollen Boden.
Wie eine bodenschonende Landwirtschaft aussieht, woraus Boden besteht und wie Sie ihn passend ansprechen, erfahren Sie unter folgenden Links: