B9 Mülheimer Bodenleben

Boden und Klima gehören zusammen

Das Klima verändert sich in alarmierendem Maße. Auch in Mülheim sind die Veränderungen spürbar. Immer öfter kommt es zu extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Hitzewellen. Heiße und trockene Sommer häufen sich und die Frosttage im Winter werden seltener. Dürreperioden lassen den Grundwasserspiegel sinken. Wälder leiden unter der Trockenheit.

Der Boden kann uns beim Klimaschutz helfen!

Mülheimer Bodenleben

In ständigem Austausch

Der Boden steht in ständigem Austausch mit der Atmosphäre. Er speichert Kohlenstoff, den die Pflanzen als Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre entnehmen. Werden die Pflanzenreste im Boden zersetzt, entsteht Kohlenstoffdioxid (CO2). Dieser wird zum großen Teil wieder an die Atmosphäre abgegeben. Ein kleiner Teil bleibt als Humus im Boden.

Durch eine nachhaltige Bodenbearbeitung und den Erhalt von Moorflächen und Feuchtgebieten könnte mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert werden.

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In Feuchtwiesen – wie hier in der Styrumer Aue – reichert sich Humus und damit Kohlenstoff im Boden an.

Was sind eigentlich Treibhausgase?

Die Lufthülle um unsere Erde – die Atmosphäre – wirkt wie ein Gewächs- oder Treibhaus: Wenn die Sonne auf die Erde scheint, erwärmt sich die Atmosphäre. Die meiste Wärme wird wieder ins All abgegeben. Die Treibhausgase aber wirken wie Glasscheiben. Sie sorgen dafür, dass ein kleiner Teil der Wärme auf der Erde bleibt. Je mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sind, desto wärmer wird es auf der Erde. Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O).

Kohlenstoffdioxid ist das Gas, das vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe – wie Kohle, Öl oder Gas – entsteht. Wir Menschen befördern es mit unseren Autos, Lkw, Kohlekraftwerken und Fabriken in großen Mengen in die Atmosphäre.

In Mooren – wie dem Oembergmoor – ist die Zersetzung der Pflanzenreste verlangsamt. Kohlenstoff wird im Torf gespeichert. Werden Moore entwässert, wird der gespeicherte Kohlenstoff als Methan frei. Methan ist 25-mal schädlicher für das Klima als Kohlenstoffdioxid. Schützen wir unsere Moore, schützen wir das Klima!

Durch die Düngung entsteht das Treibhausgas Lachgas (N2O). Dieses Gas ist 300-mal schädlicher für das Klima als Kohlenstoffdioxid. Eine maßvolle Düngung trägt daher zum Klimaschutz bei.

Nur der Ozean speichert mehr Kohlenstoff

Der Boden ist nach den Ozeanen der größte Kohlenstoffspeicher unserer Erde. Während die Meere durch das aufgenommene Kohlenstoffdioxid versauern, bieten die Böden noch viele Möglichkeiten. Vor allem Moore und die Permafrostböden haben eine große Bedeutung. Aber auch Wald-, Grünland- und Ackerböden können bei entsprechender Bewirtschaftung Kohlenstoff speichern.

Etwa ein Drittel aller von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen sind auf Landnutzungsänderungen wie Entwässerung von Mooren, Umwandlung von Wäldern und Grünland in Ackerland sowie eine unpassende Bodenbewirtschaftung zurückzuführen.

Der Erhalt natürlicher Böden, die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme sowie eine nachhaltige Flächennutzung können uns helfen, den Klimawandel abzuschwächen!

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Wir alle sind gefragt!

In Mülheim ist der Ausstoß von Treibhausgasen in den letzten Jahrzehnten gesunken. Aber die gesteckten und notwendigen Ziele sind noch lange nicht erreicht. Bis 2035 will die Stadt sie auf ein Minimum reduzieren.

Die Treibhausgase stammen aus den Haushalten, der Wirtschaft und dem Verkehr. Lassen wir das Auto öfter stehen, heizen wir sparsam und dämmen unsere Häuser, so tragen wir zum Klimaschutz bei.

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Auch bei den erneuerbaren Energien gibt es in Mülheim noch viel Potenzial.

Haben Sie eigentlich schon Solarzellen auf dem Dach?

Weiterführende Links

 

Klimaschutz in Mülheim

 

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