Kugelpendant

zweiteilige Skulptur in Boden und Mauer
Dieses Werk ist frei zugänglich.

Eine Stahlhalbkugel liegt flach auf einer Betonplatte auf der Wiese vor der Mauer des Schlosses Broich. Die Stahlplastik formt eine Halbkugel ab, die in der Mauer des Schlosses "steckt". Dort befindet sich eine Steinkugel im Mauerwerk; es scheint als ob sie nach einem Beschuss dort stecken geblieben wäre. Die Stahlplastik am Boden bildet ein Spiegelbild der Wandkugel.

 

Stadtteil: 
Broich
Standort: 
Skulpturenpark Am Schloß Broich, Am Schloß Broich 28, 45479 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1982
Material und Technik: 
Eisen
Literatur
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Das von Heinz-Günter Prager für die Grünfläche zwischen Schloß Broich und der Volkshochschule konzipierte "Kugelpendant" fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. Aus der Ferne kaum wahrnehmbar, liegt eingebettet in die Wiese eine Platte aus Cortenstahl, an deren oberen rechten Rand eine Halbkugel gleichen Materials ruht. Ihr Pendant wird erst nach einer genaueren Erkundung der Umgebung sichtbar: Lässt man den Blick über die Bruchsteinmauer des Schlosses wandern, tritt in einiger Höhe ein halbrunder Stein aus dem kompakten Mauerverbund hervor.
„Der Boden“ definiert für Heinz-Günter Prager „die körperliche Bewegungsebene, auf der der Mensch seine Leiblichkeit erfährt.“ Dem Bildhauer, der als einer der Wegbereiter der Bodenplastik gilt, ist die Erdoberfläche zu einem zentralen Bezugspunkt seines Gestaltens geworden. Fast ausnahmslos hat er seine Arbeiten ohne einen vermittelnden Sockel direkt auf dem Boden platziert und diese damit ganz unmittelbar zu den Betrachtenden in Beziehung gesetzt. Die Bewegungen der Rezipierenden werden vielfach bewusst in den stark von theoretischen Überlegungen durchzogenen Entwurfsprozess einbezogen: 
Erst durch das Lenken des Blicks hinauf zur Schlossmauer und hinab auf die Bodenplatte entsteht eine imaginäre Linie, die die beiden Halbkugeln zu einer konzeptuellen Einheit verschmelzen lässt. Der Künstler hat die vielfältigen Beziehungsräume, die sich beim umherwandernden Entdecken seiner Plastiken ergeben, in dem prägnanten Dreiklang „Linie, Fläche, Körper – Stehen, Liegen, Gehen – Senkrechte, Waagerechte, Diagonale“ programmatisch zusammengefasst.
Durch die Materialität der Kugeln verleiht Prager der minimalistischen Bodenplastik darüber hinaus auch eine zeitliche Dimension. Während die Halbkugel in der Mauer an eine Stürmung der Burganlage denken lässt, ist ihr Spiegelbild am Boden durch den industriell gefertigten Werkstoff in der Moderne verortet. Vergangenheit und Gegenwart sind durch einen fiktiven Zeitstrahl miteinander verbunden. — SCHO
 

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Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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