Jugend

Dieses Werk ist frei zugänglich.
Künstler: 

(1) Wertgasse: ein Jüngling der an einer Quelle kniend Wasser mit den Händen schöpft und trinkt; die Quelle am Fuße eines Baums (Baum = Lebensbaum; Quelle = Kraft und Erkenntnis, lebenspendendes Wasser; Reinheit)

(2) Bleichstr.: ein Jüngling und ein Fohlen (als Gleichnis; jung, voller Kraft, ungezähmt

kein echtes Sgraffito, sondern nur im Putz eingekerbte Zeichnung, die rot gefärbt ist  (Baleka)

Stadtteil: 
Innenstadt
Standort: 
Bleichstr. 1, Ecke Wertgasse, 45468 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
um 1950
Material und Technik: 
Putz
braune Wandfarbe/ Sgraffito
Höhe: 
ca. 2 m
Breite: 
ca. 2,20 m
Literatur
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Für die Fassade des Wohnhauses Bleichstraße 1 hat der Künstler Ludwig Baur ein zweiteiliges Putzrelief mit Darstellungen eines jugendlichen Knaben geschaffen. In die weiß gekälkten Flächen über dem Backsteinerker im Erdgeschoss ließ er Umrisszeichnungen ritzen, die sich durch späteres Einfärben der tieferliegenden Flächen in einem bräunlich-roten Ton deutlich von der Fassadenfarbe abheben. Die zur Wertgasse gerichtete Wandfläche zeigt in einem reduzierten Formenvokabular, das motivisch und stilistisch an die Tierdarstellungen von Renée Sintenis aus den 1920er-Jahren anknüpft, einen Jüngling, der sich zu einer Quelle herunterbeugt. Das mit der Hand geschöpfte Wasser führt er zum Mund. Auf einem in der Nähe aufragenden Felsen sprießt ein Baum empor. Durch die kompositorische Entscheidung, einen der Äste um die Gebäudeecke herumzuführen, schuf der Künstler eine optische Klammer zwischen den beiden übereck angeordneten Darstellungen. Auch inhaltlich kann die zweite Szene als Fortsetzung des Geschehens an der Quelle gelesen werden. Nachdem er sich selbst gestärkt hat, versorgt der Jüngling nun ein vor ihm stehendes Fohlen mit Wasser. Die aus der Pferdeschnauze tropfende Flüssigkeit deutet an, dass das Tier kurz zuvor aus der zur Schale geformten Handfläche seines Begleiters getrunken hat. Die lebensspendende Quelle, der emporsprießende Baum und die Ungezähmtheit des jungen Pferdes lassen sich als allegorische Darstellungen der Energie und Schaffenskraft der Jugend lesen.
Mit Ludwig Baur konnten die Auftraggeber einen Künstler gewinnen, der sich mit zahlreichen Aufträgen für Glasmalerei und Wandgestaltungen in Sakral- und Profanbauten insbesondere in Nordrhein-Westfalen einen Namen gemacht hatte. Etwa zeitgleich realisierte er für das ehemalige Seniorenwohnheim Haus Maria am Muhrenkamp in gleicher Technik eine Christus-Darstellung, die sich durch einen Abriss des Gebäudes nicht erhalten hat. Zehn Jahre später kehrte der Künstler noch einmal nach Mülheim zurück, um in der Katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Saarn ornamentale Bleiglasfenster zu realisieren. — SCHO
 

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Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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Abbildung Bezeichnung Standort
Christus mit Jüngern Seniorenheim "Haus Maria", Muhrenkamp 9, 45468 Mülheim an der Ruhr