o. T.

Wandgestaltung der Umfassungsmauer am Schloß Styrum
Dieses Werk ist frei zugänglich.

Vier schmale, hohe Aluminiumtafeln sind an die Mauer des Schlosses Styrum angebracht. Das erste und das vierte Element ist von den mittleren Elementen durch die Pfeiler an der Mauer getrennt. Die Tafeln sind mit abstrakter Malerei versehen, die an eine Landschaft erinnert.

 

„Die vorgegebenen schmalen Mauervorsprünge sind gleichsam das Repoussoir, welches den Blick auf das Bild bestimmt. Sie sind Rahmung der beiden mittleren Tafeln und zugleich irritierende Überblendung eines zusammengehörenden Bildganzen. Die Fensteröffnung der Mauer, die dem Teich und der Schloßmitte zugeordnet ist, erlaubt den Blick in die reale Landschaft. Ein Fensterbild, das sich im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten ändert. Das gemalte Bild ist eine Festlegung. Unverrückbar behält das Farb- und Formgefüge seine Position. Und dennoch wird dem Betrachter eine »Landschaft« vorgestellt, die zwar eindeutig gemalt, vieldeutige Betrachtung erlaubt. Einblicke und Durchblicke in Landschaften. Unermessliche Tiefen und     davorgeschobene Mauern, Tafeln und transparente Vorhänge. Wechsel von Nähe und Ferne, von bekannten Perspektiven und widersprüchlichen Räumen, von gedämpfter, leiser Farbigkeit zu heftigen Farbbündelungen. Schwarz und Weiß. Anschaulichkeit des Wirklichen. Natur und Kunst.“ (Martin Goppelsröder, Kunst auf der MÜGA, 1992.)

Stadtteil: 
Styrum
Standort: 
Park am Schloß Styrum, Moritzsstr. 102, 45476 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1992
Material und Technik: 
Aluminium
Farbe
Höhe: 
ca. 2,80 m
Breite: 
ca. 0,80 m pro Abschnitt
Literatur
  • Kunst auf der MüGa, Dokumentation zu den Projekten vor Ort, Hrsg. Städtisches Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr 1992, o.S.
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Betritt man den hinteren Teil des Parks rechts neben Schloß Styrum durch den berankten Bogen, fällt der Blick sofort auf ein vierteiliges Wandgemälde an der Innenseite der Parkmauer. Inmitten der kleinen, idyllischen Parklandschaft bestimmen abstrakte Farb-Form-Flächen die Malerei auf den nebeneinander montierten Aluminiumplatten. Grau- und Schwarztöne überwiegen, durchbrochen von Rot und Orange: ein Sonnenuntergang? Blau- und Weißtöne in der Bildmitte erinnern an einen leicht bewölkten Sommerhimmel. Rechts überwiegen die Grautöne eines wolkenverhangenen, regnerischen Novembertages. Die L-förmige, sich im Bild wiederholende schwarze Fläche suggeriert einen Ausblick durch einen (Fenster-)Rahmen. Einige Meter weiter links in der Mauer befindet sich eine Öffnung, die auf diese Weise formal in das Gemälde inte-griert wird.
Das Wandgemälde vereint Erinnerungen an verschiedene Licht- und Wetterstimmungen. So werden Blicke in eine fiktive Landschaft geöffnet, obwohl die reale Aussicht auf die Ruhrauen durch die Schlossmauer versperrt wird. Die Aluminiumtafeln sind exakt in die Architektur eingepasst. Die schmalen Mauervorsprünge tauchen als Formen in der Malerei wieder auf. Das Wechselspiel zwischen Mauerelementen und Gemälde verstärkt den Eindruck eines Durchblicks. Ein enger, im Werk verankerter Bezug zur Umgebung ergibt sich durch den Wechsel von „gedämpfter Farbigkeit zu heftigen Farbbündelungen“, so Goppelsröder.
Installiert im Rahmen der Mülheimer Landesgartenschau im Jahr 1992, bildet Goppelsröders Landschaftsbild auch heute noch einen Fixpunkt in der Parkanlage. Es lädt zum betrachtenden Verweilen ein. Während sich die Natur im Laufe der Jahreszeiten beständig wandelt, bleibt die Wandmalerei unverändert. In zahlreichen Farbschichten und Übermalungen sind viele unterschiedliche Landschaftseindrücke in einem Bildraum übereinander gelagert.
Der Künstler selbst spricht von einer „irritierenden Überblendung“, die er zur Entstehungszeit auch zum Thema weiterer großflächiger Wandgestaltungen machte. — BW
 

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Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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