Entlang der Georoute Ruhr - Schloß Broich
Eine Wehranlage am Fluss
Am Ruhrufer, inmitten der Stadt, sollten sie vorbeischauen. Dort steht Schloss Broich, die älteste, aus spätkarolingischer Zeit erhaltene Burganlage nördlich der Alpen.
Schloss Broich wurde ursprünglich, so haben es Historiker herausgefunden, im Winter 883/84 als Wehranlage errichtet. Damals hatten die Wikinger nämlich gerade Duisburg erobert und überwinterten dort. Später verlor die Anlage an Bedeutung und wurde erst Mitte des 11. Jahrhunderts wieder ausgebaut und genutzt, später erneut zerstört, wieder aufgebaut und umgebaut.
Die Lage ist gut gewählt
Seinerzeit schlängelte sich die Ruhr noch in ihrem natürlichen Lauf durch das Ruhrtal. In manchen Zeiten führte Sie viel Wasser und überflutete die natürliche Aue, zu anderen Zeiten lagen manche Bereiche fast trocken. In Broich gab es eine sogenannte Furt. Dort war das Flussbett besonders flach und deshalb querte an dieser Stelle ein wichtiger Weg die Ruhr. Auf einem etwa 10 Meter, gegenüber seiner Umgebung erhöhten Geländesporn, wurde die Wehranlage errichtet. Von hier aus konnte die Furt überwacht werden.
Natursteine als Baustoff
Unsere Vorfahren erbauten Gebäude meist aus Baustoffen, die sie in ihrer Umgebung finden und auch transportieren konnten. Im Ruhrtal wurden viele Gebäudefassaden, Wege und Platten aus harten und verwitterungsbeständigen Sandsteinen gefertigt. Im Stadtgebiet finden wir heute noch alte Steinbrüche, so beispielsweise am Scharpenberg und an der Dimbeck - die heutige Freilichtbühne.
Der bekannteste dieser Werksteine ist der sogenannte Ruhrsandstein. Dieser ist an Gebäuden in verschiedenen Teilen des Stadtgebietes zu finden, beispielsweise an Teilflächen von Schloß Broich, am Bismarckturm, der Mausefalle in der Altstadt, am Wasserkraftwerk am Kahlenberg, sowie am Haus Ruhrnatur. Der Ruhrsandstein wird an mehreren Orten im Ruhrtal auch heute noch abgebaut. Der westlichste Abbau ist im Steinbruch Rauen am Kassenberg, wo heute noch dieser wertvolle Naturstein gewonnen wird.
Neugierig geworden? Dann besuchen Sie doch die Mülheimer Bodenschätze.