B6 Wüsten und Oasen

Wüsten und Oasen

Wüsten und Oasen

Bauschutt und Leitungsschächte

Mitten in der Innenstadt haben wir den Stadtboden an die Oberfläche geholt. Dort, wo sich einmal natürlicher Boden befand, finden wir heute Bauschutt, frostfrei verfüllte Leitungsschächte, Kabel, Rohre, Tragschichten aus gleichmäßig gekörnten Baustoffen, Siedlungsreste und vieles mehr. Hier hat Boden eine einzige Funktion: Er ist Baugrund für Häuser, Straßen, Tiefgaragen und U-Bahnhöfe.

Wenn man diesen mit einem natürlichen Boden vergleicht, sieht man, dass der Stadtboden viele natürliche Funktionen verloren hat. Deshalb ist es gut, wenn wir an anderer Stelle im Stadtgebiet Raum lassen für die Vielfalt des Lebens im und auf dem Boden. Flächensparendes Bauen und die Wiedernutzung von Flächen, die schon einmal bebaut waren, helfen hierbei.

Stadtböden im Vergleich

Ein natürlicher Boden …

… kühlt durch die Verdunstung am Pflanzenbewuchs das Stadtklima im Sommer ab.

… speichert im humosen Oberboden klimaschädliches Kohlenstoffdioxid.

… bietet Lebensraum und Nahrungsquelle für verschiedenste Lebewesen.

… lässt das Regenwasser langsam versickern.

… wirkt Hochwasserereignissen entgegen.

… ermöglicht die Neubildung des Grundwassers.

Ein versiegelter Boden …

… erwärmt sich tagsüber und gibt nachts Wärme ab.

… speichert wenig klimaschädliches Kohlenstoffdioxid.

… ist kein Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

… speichert kaum Wasser, sondern lässt es schnell abfließen oder verdunsten.

… führt bei Stark- oder Dauerregen viel Wasser ab und begünstigt Überschwemmungen.

… verhindert die Neubildung von Grundwasser.

Kann man Boden verbrauchen?

Boden ist ortsfest. Schicht für Schicht hat er sich über Jahrtausende entwickelt. Er bildet neben der naturräumlichen Entwicklung auch die Siedlungsgeschichte am Ort seiner Entwicklung ab.

Dort, wo wir leben, nutzen wir Flächen als Siedlungs- und Verkehrsflächen. Das sind Gebäude, Straßen, zugehörige Freiflächen, Betriebsflächen und Erholungsflächen.

Bei der Umwandlung von freier Fläche in Siedlungs- und Verkehrsfläche spricht man auch von Flächenverbrauch. Jeden Tag verbrauchen wir neue Flächen und damit auch Boden.

In Mülheim an der Ruhr werden bereits etwa 57 % der Böden so benutzt. Diese Flächen sind nicht vollständig versiegelt, da hierin auch Flächen für Hofräume und Grünflächen enthalten sind. Der Anteil der vollständig versiegelten Flächen beträgt etwa 3003 Hektar. Das sind etwa 32 % des Stadtgebietes.

Weiterführende Informationen

Kontakt: 
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