Jobsbrunnen

Dieses Werk ist frei zugänglich.

Eine männliche Figur in mittelalterlicher Kleidung stützt ihre linke Hand auf einen Stock. Ihre rechte Hand hält sie als Hinweisgeste mit gestrecktem Zeigefinger zur linken Schulter erhoben.

Ursprünglich Teil des Kortum-Brunnens an der Petrikirche auf dem Kirchenhügel; eingeweiht am 13. Juli 1939. Der Bochumer Arzt und Schriftsteller Carl Arnold Kortum (1745 - 1824) verfasste 1784 die "Jobsiade", ein dreiteiliges, komisches Heldengedicht in Knittelversen über das Leben des Hieronymus Jobs, die den Bildhauer zur Figur des Jobs veranlasste.

In der Kriegszeit wurde die Bronzefigur zum Einschmelzen bestimmt, entging jedoch diesem Schicksal. Der Brunnen sowie die Säule aus Ibbenbürener Sandstein wurden völlig zerstört. Die aufgefundene Bronzeplastik bekam eine neue Säule, und fand 1960 ihren Platz in der Grünanlage Bachstraße / Friedrichstraße.

Nach Initiative Mülheimer Bürger*innen wurde am ursprünglichen Standort ein neuer Brunnen durch den Mülheimer Künstler Ernst Rasche, in Anlehnung an den Vorkriegszustand, erstellt. Die Figur des „Jobs“ ist vom vorherigen Standort auf die Brunnensäule umgelagert worden. Die Neueinweihung erfolgte am 23. 09. 2006.

Stadtteil: 
Innenstadt
Standort: 
Althofstr. / Pastor-Barnstein-Platz 1, oberhalb der Friedenstreppe vor der Petrikirche, 45468 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1939/ 2006
Material und Technik: 
Bronze/ Sandstein
Höhe: 
Skulptur: 1m
Literatur
  • Heimatkalender 1941, S. 140 ff. (Abb.)
  • Mülheimer Jahrbuch 1956, Mülheim an der Ruhr, 1955, S. 14.
  • Ruhr Nachrichten, 11. 06. 1957
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 06. 03. 1959
  • Neue Ruhr Zeitung, 06. 03. 1959
  • Ruhr Nachrichten, 06. 03. 1959
  • Mülheimer Jahrbuch 1968, Mülheim an der Ruhr, 1967, S. 82 (Abb.)
  • Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim an der Ruhr, Aug. 1974, Jg. 8, S. 3
  • Mülheimer Jahrbuch 1977, Mülheim an der Ruhr, 1976, S. 204 (Abb.)
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 28. 11. 2000
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 26. 09. 2006 (https://www.waz.de/staedte/muelheim/kortum-brunnen-wieder-vollstaendig-id7136429.html, Abruf: 27.08.2019).
  • Neue Ruhr Zeitung, 26. 05. 2015.
  • Kortum-Brunnen wieder hergestellt, in: https://www.muelheim-ruhr.de/cms/index.php?action=auswahl&fuid=580fe381ed0681fb90b2ccb02c69a066, Abruf: 27.08.2019.
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Eine männliche Figur in Gehrock und Reisemantel stützt ihre linke Hand auf einen Stock. Der gestreckte Zeigefinger der rechten Hand weist auf die linke Schulter. Die Gestaltung der Figur ist naturalistisch, lediglich Faltenwurf und Gesichtszüge sind formal reduziert. 
Dargestellt ist Hieronymus Jobs, Protagonist der 1784 von Carl Arnold Kortum (1745–1824) verfassten Jobsiade. Der in Mülheim geborene und später in Bochum tätige Arzt und Schriftsteller erzählt in dem dreiteiligen, komischen Heldengedicht in Knittelversen das Leben des Theologie-Studenten Jobs, der wenig studiert, umso mehr feiert und zahlreiche Abenteuer erlebt. Er ist über die Maßen von sich überzeugt und scheitert doch in den lebensentscheidenden Momenten – unter anderem in der Theologie-Prüfung. Er wird zunächst Nachtwächter und später über Umwege Ratsherr. 
Dieses überaus populäre Werk karikiert das deutsche Spießertum und führt Jobs als Prototyp eines nichtsnutzigen Studenten und ewigen Kandidaten vor. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und 1874 von Wilhelm Busch illustriert. Ehlers zeigt Jobs hier in der Pose eines Soldaten. Offen bleibt, auf welche Lebenssituation Ehlers’ Darstellung Bezug nimmt: Für einen „Bummelstudenten“ scheint Jobs zu streng dargestellt; für einen Ratsherrn wiederum sind seine Gesichtszüge zu jugendlich. Ursprünglich war die Figur Teil eines Brunnens an der Petrikirche, der am 13. Juli 1939 unweit des Kortum-Geburtshauses eingeweiht wurde. 
Während des Zweiten Weltkriegs war die Bronzefigur zum Einschmelzen vorgesehen, entging jedoch diesem Schicksal. Der Brunnen sowie die Säule wurden bei einem Bombenangriff am 23. Juni 1943 völlig zerstört. Die wieder aufgefundene Bronzeplastik wurde 1960 zunächst in einer Grünanlage an der Bachstraße / Ecke Friedrichstraße aufgestellt. 
Auf Initiative einiger Mülheimer*innen wurde am ursprünglichen Standort in Anlehnung an den Vorkriegszustand ein neuer Brunnen von Ernst Rasche geschaffen. Die Jobs-Figur ist wieder zentral in den Brunnen integriert. Die Neueinweihung erfolgte am 23. September 2006. — BW 
 

Interesse?

Dieses Kunstwerk sucht noch einen Paten.
 

Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
Click a feature on the map to see the details

Andere Kunstwerke desselben Künstlers

Für diesen Künstler sind aktuell keine weiteren Kunstwerke verzeichnet.