Wandmosaiken
Im Eingangsbereich befinden sich acht Mosaiken an der Innenseite der Kuppel, die einen achteckigen Grundriss hat. Sie sind belichtet durch das Oberlicht in der abschließenden Laterne.
Der darunter befindliche Hallenboden ist mit grünen Fliesen gestaltet, ebenso wie der hohe Sockel. Die Wände sind durch Pilaster unterteilt.
- Die Hochbauten der Stadtgemeinde Mülheim an der Ruhr seit den Einge- meindungen im Jahre 1904. Verfasst im Auftrage des Oberbürgermeisters Dr. Lembke vom Beigeordneten Helbig. Mülheim a. d. Ruhr 1912. S. 91 und 97 (Abb.).
- Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim an der Ruhr, Dez. 1980, Jg. 14, Nr. 12 (Abb. Titelseite)
- Bocklenberg, Erich: Das Solbad Raffelberg, in: Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e.V., (Hrsg.): Zeugen der Stadtgeschichte, Essen 2008, S. 208 – 215.
- Schmitz, Heiner: Das Solbad Raffelberg, im Selbstverlag Heiner Schmitz, Mülheim an der Ruhr 2008.
- Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Vom Eingang blickt man auf das zentrale Mosaik Hygieia (Gesundheit) mit Schlange und Schale. Von links nach rechts sind die Mosaiken mit Inschriften versehen. Die Gesamtheit der Beschriftung lautet:
" HYGIEIA / AEGROTORUM / IN SALUTEM; / SANORUM / IN VOLUPTATEM, / AEDES CONSTITUTAE SUNT ANNIS / MCMVIII ET MCMIX “
„Der Göttin der Gesundheit (Hygieia) wurde in den Jahren 1908 und 1909 den
Kranken zum Wohle den Gesunden zur Erbauung der Tempel errichtet.“
(Übersetzung zitiert nach Hoffmann 2009, S. 125, Anm. 462)
1. Mosaik: Hygieia, Tochter des Asklepios, mit einer Schlange, die aus einer flachen Schale trinkt,
2. Mosaik: zwei weibliche Figuren. "Die eine, im jugendlichen Typus, ist unbekleidet und hält einen Mantel fest, der ihr locker über die Schultern fällt. Im Arm hält sie ein Füllhorn mit Blüten und sie trägt Rosen im Haar. Die zweite Frau ist vollständig in ihr Gewand gehüllt, sie trägt eine Schale mit Blättern. Bei den Figuren handelt es sich wohl um Demeter und ihre Tochter Persephone." (Hoffman 2009, S. 125)
3. Mosaik: Dionysos und eine Mänade. "Der Gott wird von einem Panther begleitet während er auf dem Aulos (Musikinstrument) spielt. Er trägt einen langen Mantel. Als Gott des Weines ist er von Weinblättern bekränzt. Die Mänade tanzt hinter ihm ekstatisch und wirft ihren Kopf mit den offenen Haaren in den Nacken. Sie stützt sich auf einen Stab und hält eine Schlange in der Hand."
4. Mosaik: "Die beiden Figuren im vierten Feld haben dieselbe Bewegungsrichtung wie die beiden vorherigen in Richtung der Hygieia im Zentrum. Hier ist eine weibliche Figur mit einer Amphore und einem Blütenkranz neben einer weiteren Gestalt mit einer Lyra dargestellt. Bei der Letzteren könnte es sich um Apoll oder Orpheus handeln."
5. Mosaik: Darstellung des jungen Zeus "Ein Mantel bedeckt Hüfte und Schultern, der Strahlenkranz umgibt sein Haupt hoheitsvoll. In der rechten ausgestreckten Hand hält er die kleine Figur einer Nike, in der linken einen Stab.
6. Mosaik: Athene mit ihrem Helm, Schild und Speeren neben der Jagdgöttin Artemis.
7. Mosaik: Aphrodite und Hera "Die schöne Aphrodite trägt eine Rosengirlande, Hera mit einem Siegeskranz wird von ihrem Symboltier, dem Pfau, begleitet."
8. Mosaik: "Im achten Mosaik sind zwei vollständig bekleidete Frauen zu sehen. Die eine mit Federschmuck und einer Vase in der Hand und in der anderen einen Teller mit Pflanzen und Tüchern, die andere spielt auf einer Schellentrommel.“
(Hoffmann 2009, S. 125 – 126)
Weitere Informationen zur Skulpturengruppe von Ulfert Janssen: https://geo.muelheim-ruhr.de/kunst/ulfert-janssen/ohne-titel/8470.
Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Der achteckige Kuppelbau bildete einst das Zentrum des weitläufigen Bäderkomplexes und war entsprechend aufwendig ausgeschmückt. Für die von Oberlichtern durchbrochene Dachlaterne entwarf der Mosaizist Wilhelm Köppen einen Fries mit Szenen aus der antiken Mythologie.
Beim Betreten der Halle fällt der Blick auf eine Darstellung der Hygieia, die durch eine Äskulapnatter als Göttin der Gesundheit charakterisiert ist. Am unteren Bildfeldrand beginnt eine sich über den gesamten Fries erstreckende lateinische Widmungsinschrift: „Der Göttin der Gesundheit (Hygieia) wurde in den Jahren 1908 und 1909 den Kranken zum Wohle, den Gesunden zur Erbauung der Tempel errichtet.“ Aufgrund der ihnen beigegebenen Attribute, einem Füllhorn und einer Schale mit Blättern, werden die beiden Frauenfiguren auf dem folgenden Mosaikfeld als die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und ihre Tochter Persephone gedeutet. Das dritte Bildfeld zeigt den Aulos spielenden Weingott Dionysos in Begleitung eines Panthers und einer ekstatisch tanzenden Mänade. Daneben wendet sich eine Frau mit einer Amphore einer Lyra spielenden männlichen Gottheit zu.
Gegenüber von Hygieia steht der jugendliche, strahlenkranzbekrönte Zeus zwischen zwei Säulen. Mit der rechten Hand hebt er eine Statuette der Siegesgöttin Nike empor. Es schließt sich eine Darstellung der bewehrten Kriegsgöttin Athene sowie der Jagdgöttin Artemis an. Der Liebesgöttin Aphrodite ist Hera, die Schwester des Zeus, beigesellt. Ein Pfau zu ihren Füßen verweist auf ihre Schönheit. Noch nicht überzeugend ausgedeutet werden konnten die beiden Frauenfiguren zur Linken der Hygieia. Während die eine mit einem Federschmuck auf dem Kopf ausstaffiert ist und eine Schale mit Blättern und Tüchern trägt, spielt ihre Begleiterin eine Schellentrommel.
Als Köppen 1909 den Auftrag erhielt, hatte der Monumental-maler sich bereits einen Namen auf dem Gebiet der Ausstattung von Kurbauten gemacht. In Wiesbaden und Bad Nauheim konnte er bereits Programme mit verwandter Thematik realisieren. — SCHO
Nach Rücksprache mit dem Eigentümer:
Dr. Ing. Thomas Riege
Riege Bauatelier GmbH, Akazienallee 65, 45478 Mülheim an der Ruhr
Tel. 0208-58979-0 * Fax 0208-51000
email. info[at]riege-bauatelier.de * web. http://www.riege-bauatelier.de
Kontakt
Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der RuhrBarbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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