Gedenkstele für Gerhard Tersteegen
Die Grabstele steht seit ihrer Restaurierung im Jahr 2019 vor der Petrikirche auf einer Grünfläche auf dem Pastor-Barnstein-Platz. Sie ist dem Prediger, Dichter und Mystiker Gerhard Tersteegen (1697-1769) gewidmet. (Weitere Informationen zu Tersteegen: https://www.muelheim-ruhr.de/cms/gerhard_tersteegen3.html) Die Stele wurde im jahr 1838 in der Nähe der vermuteten Grabstätte Terstegens errichtet.
Mit einem sich nach oben verjüngendem viereckigen Grundriss ist die Grabstele mit den Grundmaßen 1,97 x 1,00 x 1,00 m nach oben hin auf jeder Seite mit einem Giebel abgeschlossen. Das verbindende Gebälk kehlt sich dachförmig in der Mitte nach oben aus und geht in Akanthusblätter über, die sich erheben und eine Art „Helm“ tragen. An den Ecken sind die Giebel mit Akroteren (obere, geschmückte Ecke) verbunden. Jeder Giebel ist mit Spiralenmotiven in Form einer laufenden Welle umrandet.
Die Giebel sind jeweils mit Reliefs versehen.
- Westgiebel: umrahmt durch Spiralen (Voluten, Wellen), in der Mitte ein Kranz aus Eichenblättern, mit Band zusammengebunden.
- Südgiebel: umrahmt durch Spiralen (Wellen), die Spitze bildet ein Lorbeerkranz; in der Mitte ein Herz mit Dornenkrone umschlossen, flankiert mit Kreuz und Anker; am Fuße des Sockels ein Lorbeerzweig.
- Ostgiebel: umrahmt durch Spiralen (Wellen), in der Mitte ein Kranz aus Lorbeerblättern.
- Nordgiebel: umrahmt durch Spiralen (Wellen); in der Mitte ein Schmetterling umkreist von einen sich selbst verschlingenden Uroboros (Schlange); am Fuße des Sockels eine geflügelte Sanduhr.
Unter dem „Dach“-Gesims umrundet ein Relieffries aus Weinblättern (Efeu?) die Stele.
Die Seiten der Stele tragen Inschrift in unterschiedlichen Schrifttypen.
- Westseite, in Antiqua:
" Dem sel. GERHARD TERSTEGEN setzen dies Denkmal mehrere seiner Freunde im Jahr 1838 - Offenb. Joh. 6 v. 12.13.
- Südseite, in gotischer Schrift:
"Hier ruht ein Gottesmann, ein Menschenfreund und Christ, der recht durch Kreuz bewährt, nunmehr vollendet ist. Ein Priester, von Gott selbst, der stets vor ihn getreten, Und tausend Seelen Heil, durch Christi Geist erbeten. Ein wahrer Seelenhirt, ein Vorbild Christi Heerd, Der Jesu nur gelebt und Jesum nur verklärt. Ach daß ein solcher starb! doch nein! es lebt Terstegen Und bleibt bei Zion hier, in ew'gem Ruf und Segen.Joh. Jac . Burckhard Doct , der Medicin zu Homburg vor der Höhe.“
- Ostseite
"Er wandelte vor mir friedsam und aufrichtig und bekehrt viele von Sünden, Maleachi 2, vers 6. "
- Nordseite, in Antiqua:
"Ruhestaete des Gerhard Terstegen geb. zu Meurs, den 25. Nov. 1697 gest. zu Mülheim a/d Ruhr, den 3. April 1769"
- Schreiber, G.: Gerhard Tersteegen Mülheim an der Ruhr, in: Heimatkalender 1951, S. 1 - 11. Heimatkalender 1955, S. 18 (Abb.)
- Denecke, Christel: Gerhard Tersteegen, Leben und Wirken in Mülheim a. d. Ruhr, in: Mülheimer Jahrbuch 1969, Mülheim an der Ruhr, 1968, S. 2 - 15.
- Die Denkmäler des Rheinlandes, , Hrsg. Landeskonservator Rheinland, Bd. 21, Mülheim an der Ruhr, von Roland Günter, Düsseldorf 1975, S. 29, Abb.
- Sommer, Renate: … eine Königin ist auch dabei. Spaziergang zu Mülheimer Denkmälern, in: Mülheimer Jahrbuch 1987, Mülheim an der Ruhr 1986, S. 115 - 124.
- https://lokalklick.eu/2019/04/04/neuer-platz-fuer-gedenkstein-zum-250-todestag-gerhard-tersteegens/ (Abruf: 20.11.2020)
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Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der RuhrBarbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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