Hommage an Otto Pankok

Tryptichon (Winkelschleiferschnitt in Buchen-Sperrholz)
Dieses Werk ist nicht frei zugänglich, sondern bedingt zugänglich. Bitte beachten Sie für einen Besuch ggf. die weiter unten stehenden Hinweise.

Das Tryptichon "Hommage an Otto Pankok" befindet sich im Kreuzganghof des Klosters Saarn.

In drei Buchensperrholzplatten sind mit einem Winkelschleifer dunkle Kerben geschnitten. Die drei Platten hängen an der Außenwand des Klosters und ergeben eine gedachte Kreuzform. Zugleich erinnern sie an einen zweiflügeligen Altar.

Auf dem Mittelteil dominieren sich überkreuzende Linien. In der unteren Hälfte entsteht in der Mitte eine längliche, ellipsenartige Öffnung. Die assoziative Verbindung zu Narben des Christus am Kreuz wird offenbar. In der Mitte befindet sich dann ein Dreieck und darüber ein liegendes E. Diese stilisierten Formen rufen das Bild des Christus mit Dornenkrone auf. Im oberen Teil tauchen die Dreiecksformen in Überlagerung wieder auf und bilden sternartige Figuren.

Auf dem quadratischen Bildfeld links sind gefesselte Hände, die von oben in den Bildraum ragen, dargestellt.

Auf dem rechten, quadratischen Bildfeld ist in reduzierter, stilisierter Darstellung ein Kopf mit gesenktem Blick zu erkennen. Über ihm Linien im Zick-Zack, die abermals das Bild einer (Dornen-)Krone aufrufen.

"Hommage an Otto Pankok" zitiert sowohl wiederkehrende Themen aus Pankoks Werk (Christus am Kreuz, Kreuzweg) als auch die künstlerische Technik der Kohlezeichnung und des Holzschnitts. Schmitz-Schmelzer kehrt die Technik des Holzschnitts um, indem er das Holz, das eigentlich der Druckstock sein könnte, als Bildträger bzw. zum Kunstwerk selbst werden lässt.

 

In unmittelbarer Nachbarschaft, in der Mitte des Kreuzganghofes, befindet sich eine Arbeit des Mülheimer Bildhauers Ernst Rasche: https://geo.muelheim-ruhr.de/kunst/rasche_ernst/marienbrunnen/824082.

Stadtteil: 
Saarn
Standort: 
Kreuzganghof des Klosters Saarn, Klosterstr. 53, 45481 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1993
Material und Technik: 
Buchen-Sperrholz
gewachst/ Winkelschleiferschnitt
Literatur
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Beim Betreten des Kreuzganghofs fällt der Blick auf drei schmale, kreuzförmig arrangierte Platten aus Buchensperrholz. Die Oberfläche der gewachsten Holztafeln ist durch tiefe Schnitte mit einer sich dunkel abzeichnenden Struktur versehen. Die Thematik der aus kurzen, kraftvollen Linien bestehenden Zeichnung erschließt sich bei näherer Betrachtung nach und nach. Die Gestaltung des mittleren, vertikalen Balkens verbleibt weitgehend in der Abstraktion. In das mit einem Winkelschleifer geschaffene Netz sich kreuzender Linien sind jedoch geometrische Formen, wie eine aufragende Ellipse, Dreiecke oder Kammformen eingeschrieben. Diese rufen Assoziationen an den dornengekrönten, verwundeten Körper Christi am Kreuz hervor. Die Zeichnungen auf den beiden flankierenden quadratischen Tafeln vertiefen diesen Themenkreis. Während die rechte Tafel auf das erschöpfte, schmerzverzerrte Antlitz des kreuztragenden Christus fokussiert, erscheinen am oberen Rand der linken Tafel die übereinander gelegten, gefesselten Hände des Gottessohns. Die dynamischen Linien darunter deuten den Golgatha-Felsen als Schauplatz der Kreuzigung an.
Mit dem an einen Flügelaltar erinnernden Triptychon hat Harald Schmitz-Schmelzer eine Hommage an den unweit des Klosters aufgewachsenen Künstler Otto Pankok geschaffen. In zahlreichen Zeichnungen und Druckgrafiken hat der seiner Heimatstadt Zeit seines Lebens verbundene Pankok die Passionsgeschichte ins Bild gesetzt. 
Durch die Technik des Winkelschleifschnitts knüpft Schmitz-Schmelzer, der in den vergangenen Jahren vorwiegend mit seinen Farbkörpern aus Kunstharz hervorgetreten ist, auch formal an das Schaffen seines Vorgängers an. Die tiefen, teilweise ausgebrannten Kerben in den Tafeln erinnern nicht nur an die im Holzschnitt verwendeten Druckstöcke, sondern lassen auch an die Kohlezeichnungen des mit zahlreichen Werken in der Sammlung des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr vertretenen Malers und Grafikers denken. — SCHO
 

Kontakt zur Besichtigung vor Ort: 

Zu den Öffnungszeiten des Klosters:

https://www.muelheim-ruhr.de/cms/kloster_saarn2.html

Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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