Vier Jahreszeiten

Wandgestaltung
Dieses Werk ist nicht frei zugänglich, sondern bedingt zugänglich. Bitte beachten Sie für einen Besuch ggf. die weiter unten stehenden Hinweise.
Künstler: 

Das Kunstwerk von Gustav Dahler befindet sich an den Wänden vor der Aula des Gymnasiums Broich an der Ritterstraße 21. Das Werk erstreckt sich auf zwei Wände, wobei jede Wand jeweils durch eine Tür unterbrochen ist. Dadurch setzt sich das Kunstwerk aus vier Einzelbereichen zusammen. Jeder der vier Wandbereiche besteht aus 6 x 12 quadratischen Keramikfliesen, die durch schmale, weiße Fugen voneinander getrennt sind.

Stadtteil: 
Broich
Standort: 
Gymnasium Broich, Foyer Aula, Ritterstr. 21, 45479 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1967
Material und Technik: 
Keramik
Höhe: 
2,60m
Breite: 
24 m
Literatur
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 26. 9. 1967.
  • Ruhr Nachrichten, 26. 9. 1967.
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11. 9. 1971.
  • AK: Gustav und Hanneliese Dahler, Städtisches Museum Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 1976.
  • Blättgen, Julia: Jahreszeiten an der Wand, in: WAZ, 27.12.2012, https://www.derwesten.de/staedte/muelheim/jahreszeiten-an-der-wand-id7425016.html (Abruf: 06.08.2019). (Im Artikel falsche Abb. zugeordnet)
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Diese Internetseite entstand im Rahmen eines Projektes der Young Art Experts-AG des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr, Text: Hannah Ma., Hannah Mo., Katharina S., Jil S., Johannes H., Mandy H., Stefan H., YAE 2013.

Das Kunstwerk von Gustav Dahler befindet sich an den Wänden vor der Aula des Gymnasiums Broich an der Ritterstraße 21. Das Werk erstreckt sich auf zwei Wände, wobei jede Wand jeweils durch eine Tür unterbrochen ist. Dadurch setzt sich das Kunstwerk aus vier Einzelbereichen zusammen. Jeder der vier Wandbereiche besteht aus 6 x 12 quadratischen Keramikfliesen, die durch schmale, weiße Fugen voneinander getrennt sind. Das Kunstwerk hat keinen Titel. Es entstand im Jahr 1976.
Eigentümerin des Kunstwerks ist die Stadt Mülheim. Das Kunstwerk ist nach einer Terminvereinbarung mit dem Schulsekretariat vor Ort zu besichtigen. Da das Kunstwerk in einem Innenraum liegt, ist es nur zu den Öffnungszeiten des Gebäudes zu besichtigen.

Auf den vier Wandbereichen sind amorphe, meist geschwungene Kreis und Teile von Ellipsen zu erkennen. Auch Linien und Striche durchziehen das Bild. Einige laufen in Form einer Pfeilspitze aufeinander zu. Andere Formen erinnern an Farbkleckse. Die dominierende Hintergrundfarbe ist grau. Darauf sind überwiegend ein sehr helles Gelb zu sehen, das fast zitronenfarbig erscheint, ein helles Türkisblau sowie verschiedene Braun- und Beigetöne. Das Braun erscheint als Rost- und auch als Rotbraun. Auf einigen Bereichen erscheint auch Dunkelgrau sowie eine Mischfarbe aus grau und türkis. Nach längerer Betrachtung fühlt man sich in eine Unterwasserwelt versetzt. Die jeweils rechts und links außen liegenden Bereiche wirken aber auch wie ein Sonnensturm oder fließende Lava. Da es sich um vier Teile handelt, kann es auch sein, dass hier abstrakte Darstellungen der vier Jahreszeiten zu sehen sind. Die hauptsächlich gelbe Fläche symbolisiert den Sommer; die hauptsächlich braune Fläche den Herbst. Die beiden anderen Flächen jeweils Frühling und Winter, wobei nicht eindeutig ausgemacht werden kann, welches der beiden Werkteile welche Jahreszeit symbolisiert.

Die Oberfläche des Kunstwerks glänz und glitzert je nach Lichteinfall. Sie ist leicht uneben; die Struktur des Farbauftrags ist ertastbar.

Gustav Dahler wurde 1906 in Essen geboren. Er studierte an der Kunstgewerbeschule (der späteren Folkwanghochschule) in Essen. Ab 1913 lebte er in der Künstlersiedlung Margarethenhöhe in Essen. Seit 1921 beschäftigte er sich intensiv mit der Technik der Glasmalerei, des Sgraffito und des Mosaik. Von 1922 bis 1924 machte er eine Lehre als Dekorationsmaler. 1925 studierte er bei Prikker an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1932 zieht er nach Mülheim an der Ruhr. Ab 1945 ist er in Mülheim u.a. als Kunsterzieher tätig. In Mülheim befindet sich ein weiteres Werk des Künstlers in dem Gebäude der Sparkasse. Dahler stirbt 1977 in Mülheim.

 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Als gelerntem Glasbild- und Mosaikgestalter lag Gustav Dahler die Gestaltung von Wandbildern besonders am Herzen. In Mülheim sowie in vielen anderen Städten des Ruhrgebiets schuf der seit 1932 in Mülheim ansässige Künstler eine große Zahl von baugebundenen Kunstwerken für öffentliche Gebäude und Firmensitze. Neben Glasmalerei und Mosaikbildern ist der Schüler von Johan Thorn Prikker (> 57) vor allem durch seine keramischen Wandgestaltungen hervorgetreten. Ein besonders beeindruckendes Beispiel realisierte Gustav Dahler im Jahr 1967 für das Gymnasium Broich. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit schuf er aus 300 einzelnen Kacheln für die Außenwand der Aula den 24 Meter langen Wandfries "Vier Jahreszeiten". 
Weitgehend in der Abstraktion verbleibende vegetabile Formen in satten Farben regen zu vielfältigen Assoziationen über den saisonalen Wandel der Natur an. Ein helles Grün deutet zunächst auf das Erblühen der Natur im Frühling, ein strahlendes Gelb repräsentiert den Sommer, während ein kräftiges Braun an das Welken der Blätter im Herbst denken lässt. Die kühlen Weiß- und Blautöne des letzten Bildfeldes erinnern an die schneebedeckten Flächen einer Winterlandschaft. Durch die Verwendung der Majolika-Technik, bei der der Scherben bei mäßigen Temperaturen gebrannt wird, erhalten die Farbflächen eine bewegte Oberfläche und eine besondere Leuchtkraft, von deren „lichter Reinheit“ sich Gustav Dahler fasziniert zeigte. In seiner gestischen Ausführung bildet der lebendige Keramikfries einen spannungsvollen Kontrast zur streng gegliederten Architektur des Schulgebäudes. Die Kacheln wurden vom Künstler selbst in den Keramischen Werkstätten auf der Essener Margarethenhöhe, wo Dahler seine Jugend verbracht hatte, gefertigt. Um die einzelnen Farbflächen möglichst homogen ineinanderfließen zu lassen, wurden die zinnhaltigen Farben mit besonderen Spritzbällchen aufgebracht, die einen gestisch-schreibenden Farbauftrag ermöglichten. — SCHO
 

 

Kontakt zur Besichtigung vor Ort: 

Sekretariat Gymnasium Broich
Telefon 0208 / 4 55 48 00
Telefax 0208 / 4 55 48 39
E-Mail: gymbroich@muelheim-ruhr.de

Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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