Kühn, Herbert

Biografie

Geb.  05. 05. 1910 Arfrade bei Lübeck; gest. 28. 01. 1976 in Mülheim an der Ruhr

Bildhauer

1930er Jahre Essen, Verkehrsunfall mit bleibender Beeinträchtigung
  Akademie der Bildenden Künste, Berlin, Meisterschüler von Hugo Lederer
1941 – 1944 Random, Entwürfe für Bauplastik an der Distriktverwaltung
1942 Veit-Stoß-Staatspreis für Plastik, General-Gouvernement
1944 – 1948 Internierung in Russland
seit ca. 1948 Mülheim an der Ruhr, freischaffender Bildhauer

 

Bei vielen Künstlern, die nach 1900 geboren wurden und ihre Ausbildung in der Weimarer Republik erfolgte, mündete die erste Zeit ihrer freien künstlerischen Tätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus. Wurden die älteren Jahrgänge der expressionistischen Künstler weitgehend als „entartet“ diffamiert, war eine Tätigkeit der Künstler im III. Reich an die Bedingungen der Machthaber geknüpft.

Herbert Kühn nahm 1939 an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst in München teil. Es ist nicht bekannt, wer ihn nach Radom in das Generalgouvernement holte und ihn mit der Gestaltung der Eingangsreliefs für das dort zu bauende Verwaltungsgebäude beauftragte, die aber nicht zur Aufführung gelangten. Kühn hatte schon in den 1930er Jahren eine Zahl von Porträtbüsten fertigen können. In den 1950er Jahren führte er diesen Bereich fort und gestaltete eine große Zahl von Arbeiten im öffentlichen Raum an. Manche Tiergestalt erstellte er, aber auch Werke, die abstrahierend gestaltet sind. (Seine Biografie und sein Werk sind nicht abschließend untersucht, so dass weitere Kunstwerke noch auftauchen können). GR

Literatur

  • Schenk, Dieter: Krakauer Burg: die Machtzentrale des Generalgouverneurs Hans Frank, 1939-1945, Neuausgabe 2010.
  • Paykowski, Erich: Baum der Schmerzen, in: Der Wegweiser: Zeitschrift für d. Vertriebenen- u. Flüchtlingswesen, Düsseldorf 1973, S. 20 - 21.
  • Ruhrnachrichten, 30. 01. 1976.
  • Wolter, Hans-Joachim: Der Bildhauer Herbert Kühn, in: Mülheimer Jahrbuch 1976, Mülheim an der Ruhr 1975, S. 232–247.
  • Jockheck, Lars: "Krieg" und "Frieden" in Radom. Bauplast. Allegorien v. Programm d. nationalsozialist. Vertreibungs- und Vernichtungskrieges im Osten, In: Arbeitskreis Hist. Bildforschung (Hrsg.): Der Krieg im Bild - Bilder vom Krieg, FfaM 2003, S. 21-43.
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