Fohlengruppe

Zwei Fohlen
Dieses Werk ist frei zugänglich.
Künstler: 

Auf einem hohen Backsteinsockel befinden sich zwei Fohlen. Eins liegt am Boden, das andere scheint über das liegende Fohlen in die entgegengesetzte Richtung zu springen. Seine Vorderbeine schweben in der Luft, während die Hinterbeine zur Erhöhung der Sprungkraft eingeknickt sind.

Die Realschule Stadtmitte wurde vom Architekten Artur Brocke in den Jahren 1925 - 1928 erbaut; ursprünglich war diese Treppe der Eingang zum Haupttrakt. Der heutige Haupteingang war der Eingang zum sog. "Mädchentrakt", der erst in einem zweiten Bauabschnitt entstand.

Während des Zweiten Weltkriegs zur Verschrottung bestimmt, wurde die Skulptur 1949 wieder aufgefunden und im Jahr 1950 am jetzigen Standort wieder aufgestellt. 

Stadtteil: 
Innenstadt
Standort: 
Realschule Stadtmitte, Oberstr. 92, 45468 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1927
Material und Technik: 
Bronze
Literatur
  • AK: DEUTSCHE KUNST, KUNSTPALAST DÜSSELDORF 02. Mai - Oktober 1928. (http://www.eifel-und-kunst.de/homepage/kuenstler/pitt-kreuzberg/html/artikel/099_deutsche-kunst1928.htm (Abruf: 09.08.2019).)
  • Der Schacht, Westdeutsche Wochenzeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung, Bochum, Heft 23, 1929.
  • Heimatkalender 1941, S. 149.
  • Ruhr Nachrichten, 11. 06. 1957.
  • Neue Ruhr Zeitung, 18. 04. 1981.
  • Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim a. d. Ruhr, März 1982, Jg. 16, Nr. 3, S. 23.
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Auf einem hohen Backsteinsockel neben der breiten Eingangstreppe der Realschule Stadtmitte ist die "Fohlengruppe" von Jupp Rübsam bereits von weitem sichtbar. Nachdem die Gruppe direkt nach ihrer Fertigstellung in der Ausstellung Deutsche Kunst im Kunstpalast in Düsseldorf zu sehen war, prägt sie seit fast einhundert Jahren das Viertel.
Zwei spielende Fohlen, eins liegt am Boden, das andere scheint in die entgegengesetzte Richtung über das Liegende hinwegzuspringen, bilden die Skulpturengruppe. Die Vorderbeine des oberen Tieres werden vom Hinterteil des darunterliegenden gestützt, während die Hinterbeine – wie zum Sprung – angewinkelt sind. Auffallend sind die expressiv überzeichneten Muskelgruppen sowie die extreme Stauchung der Fohlen. Die Tiere wirken unglaublich kraftvoll, aber nicht idealisiert. Rübsam hat einen Moment dynamischer Bewegtheit eingefangen. Die Bearbeitungsspuren des Künstlers sind auf der Oberfläche deutlich sichtbar. Sie bilden die Fellstruktur nach und sind zugleich Ausdruck des „Gemachtseins“. Die Pferde sind kein Abbild der Realität, sondern eine eigene, individuelle Schöpfung des Künstlers. 
Aber ist hier tatsächlich ein Spiel dargestellt? Betrachtet man die Gruppe mit dem Fokus auf das unten liegende Tier, erinnert die Darstellung eher an einen Kampf. Diese beiden Lesarten sind intendiert, denn das Balgen der Tiere ist ja durchaus ein spielerisches Einüben des „Ernstfalls“.
Die Gruppe steht vor dem Eingang des ehemaligen „Jungentrakts“ der von dem Architekten Artur Brocke von 1925 bis 1928 erbauten Städtischen Mittelschule. Das Balgen der Tiere nimmt Bezug auf das lebendige Treiben an der Schule. Ein ähnliches Thema hat auch eine weitere Pferdegruppe: Das ein Jahr zuvor entstandenen Denkmal für die letzten Wildpferde in Mülheim-Saarn von Arnold Künne.
Während des Zweiten Weltkriegs zum Einschmelzen bestimmt, wurde die Skulptur 1949 wiedergefunden und im Jahr 1950 am jetzigen Standort aufgestellt. — BW
 

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Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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