Raumbeschreibung
Die raumgreifende Plastik wird von einer nackten männlichen Figur gebildet, auf deren Schultern und ausgestreckten Armen lange Stangen liegen, die sich in Höhe des Nackens der Figur kreuzen. Vor der Figur stoßen die acht Meter langen Hohleisenstangen auf eine weitere querliegende und bilden so ein Dreieck. Die Figur befindet sich inmitten eines gepflasterten Kreises von 16 m im Durchmesser.
Links des Kreise befindet sich eine Texttafel:
"DEN BÜRGERN DER STADT MÜLHEIM AN DER RUHR
GESCHENK DER BELEGSCHAFT DER FWH
ANLÄSSLICH DER 175-JAHRFEIER DER STADT
PLASTIK RAUMBESCHREIBUNG
ENTWURF UND MODELLIERUNG
PETER KÖNITZ BILDHAUER
AUSFÜHRUNG UND ERSTELLUNG DER PLASTIK
MITARBEITER DER FWH 1983“
Links das Thyssen Firmenzeichen: FWH = Friedrich Wilhelms-Hütte
Von der Thyssen-Guß AG gespendete Plastik;
in ihrer Freizeit von Arbeitern der Friedrich Wilhelms-Hütte geformt und gegossen.
Die Plastik befindet sich im Ruhrbania-Baufeld 3; im Zuge der Baumaßnahmen muss das Kunstwerk eventuell um einige Meter versetzt werden. Nach derzeitigem Planungsstand soll es in das Baufeld integriert werden. (Stand: Sept. 2019)
- WAZ, 29. 10. 1983 .
- Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim an der Ruhr, Dez. 1983, Jg. 17 Nr. 12, S. 17.
- Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 18. 02. 1984.
- Mülheimer Woche, 23. 04. 1984.
- Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim an der Ruhr, März 1984, Jg. 18 Nr. 3, S. 18 (Abb.).
- Neue Ruhr Zeitung, 20. 07. 1985.
- Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 25. 07. 2015.
- Mader, Kristina: Sorge um Zukunft der Mülheimer Skulptur "Raumbeschreibung", in: WAZ https://www.waz.de/staedte/muelheim/sorge-um-zukunft-der-muelheimer-skultpur-raumbeschreibung-id10929872.html (Abruf: 18.09.2019).
- Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Für die Grünfläche zwischen Heinrich-Melzer-Straße und Konrad-Adenauer-Brücke machte die Thyssen Guss AG der Stadt anlässlich ihrer 175-Jahrfeier eine Stahlplastik von Peter Könitz zum Geschenk. Das in enger Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Künstler realisierte Werk wurde zu einem identitätsstiftenden Projekt für die in unmittelbarer Nähe gelegene Gießerei: Die Belegschaft der Friedrich Wilhelms-Hütte fertigte in ihrer Freizeit nicht nur den Guss, sondern realisierte darüber hinaus auch die Pflasterarbeiten sowie die Aufstellung des Werks.
Eine etwas überlebensgroße, nackte männliche Figur hält mit ausgestreckten Armen zwei circa 8 Meter lange, auf ihren Schultern aufliegende Hohleisenstangen, die sich im Nacken der Figur kreuzen. Wie die Arme eines Zirkels berühren die Stäbe den Boden und umreißen den Umfang der kreisrund gepflasterten Fläche, in deren Mitte die Figur platziert ist. Auf Bodenhöhe werden die Enden der beiden Stangen durch eine weitere zu einer Dreiecksform verbunden.
Die Beschäftigung mit dem Verhältnis des Menschen zu seinem Umraum zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Peter Könitz. Mit seinen raumgreifenden Arbeiten verweist der Künstler auf die existenzielle Notwendigkeit, die eigene Beziehung zur Umwelt zu definieren. Die in einen Kreis eingeschriebene männliche Figur erinnert an die berühmte Proportionsstudie "Der vitruvianische Mensch" von Leonardo da Vinci. Während in der Ende des 15. Jahrhunderts entstandenen Federzeichnung die ausgestreckten Extremitäten im Sinne der vitruvianischen Proportionslehre das Maß des Kreises bestimmen, spricht Peter Könitz dem Menschen einen Freiraum zu, indem er die ausgestreckten Arme seiner Figur durch die Eisenstangen verlängert. Während die vom Boden ansteigende Dreiecksfläche an eine Schutzhütte denken lässt, eröffnet der nach oben offene Winkel der sich im Nacken der Figur kreuzenden Stangen einen Raum der Möglichkeiten.
Heute steht die Plastik im Baufeld 3 des Stadtentwicklungsprojekts Ruhrbania und soll in das dort neu entstehende Stadtquartier integriert werden. — SCHO
Kontakt
Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der RuhrBarbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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