Metallschnitt

Metallplastik
Dieses Werk ist frei zugänglich.
Künstler: 

Die Metallplastik ist ca. 5 m hoch und ca. 1,50 m breit. Mit neun stabartigen, nur von der Seite sichtbaren Verankerungen ist die Arbeit an der Fassade im Abstand von ca. 0,2 m an der Außenwand befestigt.

Im unteren Teil der Plastik überwiegen kleinteilige Formen. Alles wirkt etwas chaotisch und durcheinander. Nach oben hin scheinen sich die Formen zu ordnen: Sie werden größer und klarer. Dreiecke und Kreise werden deutlich erkennbar. Diese abstrakte Metallplastik kann als Sinnbild für die Themenfelder "Aufwachsen, Entwicklung, Reifen (durch Lernen)" gelesen werden.

Stadtteil: 
Innenstadt
Standort: 
Karl-Ziegler-Schule, Schulstr. 2-6, Außenwand zur Dohne, 45468 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1958
Material und Technik: 
Eisenblech
mattschwarze Farbe
Emailfarbe
Höhe: 
ca. 6,00 m
Literatur
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text entstand im Rahmen eines Projektes der Young Art Experts-AG des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr im Jahr 2013. Text: Hannah Ma., Hannah Mo., Katharina S., Jil S., Johannes H., Mandy H., Stefan H.

Das Kunstwerk von Helmut Lankhorst befindet sich an einer der Außenwände der Karl-Ziegler-Schule. Die aus geometrischen Formen bestehende Metallplastik strebt stark in die Höhe. Das überwiegend dunkle Metall kontrastiert stark mit der darunterliegenden, in gelbem Klinker gestalteten Fassade, die an der Straße Dohne liegt.
Die Metallplastik ist ca. 5 m hoch und ca. 1,50 m breit. Mit neun stabartigen, nur von der Seite sichtbaren Verankerungen ist die Arbeit an der Fassade im Abstand von ca. 0,2 m an der Außenwand befestigt.

Auf den ersten Blick erscheint das Kunstwerk wie ein Glasfenster. Dieser Eindruck entsteht aufgrund der metallischen Verstrebungen, die offene Formen bilden und uns beispielsweise von Kirchenfenstern bekannt sind. Zum Teil geben sie den Blick auf die dahinterliegende Fassade frei, zum Teil sind die Formen durch grüne Flächen gefüllt. Insgesamt befinden sich 19 grüne Füllformen in der Plastik. Die gesamte Arbeit erinnert durch die zahlreichen Linien an eine Zeichnung.
Die linke Seite der Plastik wird durch einen auffällig breiten Streifen gebildet. Diese Form unterstützt den schon erwähnten Eindruck des In-die-Höhe-Strebens. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch den Kontrast zu den strengen, horizontalen Linien des Klinkers. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Formen von unten nach oben immer größer werden.
Aus dem Liniengewirr stechen zwei Kreisformen heraus, die wiederum in drei Bereiche aufgeteilt sind, die mit grünen Füllformen bestückt sind. Einer der Kreise befindet sich im oberen Teil der Plastik. Dadurch wird der Eindruck eines Auges vermittelt. Bei längerer Betrachtung versucht man immer mehr, eine menschliche Figur in den Formen auszumachen – vielleicht bedingt durch die zahlreichen Figuren, die man schon an Hausfassaden gesehen hat. Bei der Arbeit von Lankhorst lässt sich aber nicht eindeutig eine menschliche Figur ausmachen. Einige sehen darin eher zwei Figuren; andere einen Vogel…
Um das Kunstwerk gut erfassen und betrachten zu können, stellt man sich am besten auf die gegenüberliegende Straßenseite.
Die Metallplastik weist insgesamt nur leichte Alterungsspuren auf. An einigen Stellen ist sie etwas rostig. Darüber hinaus sind keine Schäden oder Demolierungen festzustellen.

Der Künstler Helmut Wolfgang Lankhorst wurde 1908 in Mülheim an der Ruhr geboren und verstarb 1979. Er studierte u.a. an der Kunstakademie München. Ab 1945 war er freischaffend als Maler und Grafiker tätig. Das hier beschriebene Werk ist geprägt durch grafische Prinzipien.
Ein weiteres Werk des Künstlers befand sich bis Ende des Jahres 2018 in der ehemaligen Pausenhalle des Gymnasiums Broich. Dieser Gebäudeteil wurde abgerissen. Lankhorst hat den Bodenbelag der Halle gestaltet. Das Kunstwerk wird ebenfalls im Rahmen dieses Projektes vorgestellt.

 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Am Rande der Mülheimer Innenstadt prangt an der Fassade der Karl-Ziegler-Schule eine circa 5 Meter hohe Metallplastik. Auf der beige-gelben Klinkerwand bildet der dunkle Metallschnitt einen kontrastreichen visuellen Ankerpunkt. 
Den unteren Teil der Plastik bestimmen kleinteilige, überwiegend dreieckige Formen. Alles wirkt chaotisch und wie durcheinander gewürfelt. Im Mittelteil dominieren längliche, rechteckige Elemente. So entsteht der Eindruck eines in die Höhe-Strebens. Im oberen Teil werden die Formen größer, geordneter und klarer. Sich überlagernde Dreiecke und Kreise sind deutlich erkennbar. Auf der linken Seite wird die Plastik von einem schwarzen, senkrechten Balken abgeschlossen, der die einzelnen Zonen der Arbeit zusammenbindet, während die Konturen am rechten Rand ausfransen. Geschlossene und durchbrochene Formen wechseln einander ab. Einzelne Partien sind mit grüner Emaille gefüllt. 
Im Gegensatz zu Lankhorsts malerischen und grafischen Arbeiten aus der Zeit der 1950er-Jahre, in denen er mit surrealen Elementen der Gegenständlichkeit verbunden bleibt, geht er in den Arbeiten an und in öffentlichen Gebäuden gelegentlich den Schritt in die Abstraktion.
Lankhorst spricht in einem Artikel aus dem Jahr 1971 über die Rezeption von abstrakter Kunst: „Die Kunst, die steckt dann eben in der Verzauberung, daß die Form zum Inhalt avanciert.“ Die abstrakte Komposition – in einer vorbereitenden Skizze bereits ebenso angelegt – kann im Zusammenspiel mit ihrem Standort an einer weiterführenden Schule als Metapher für einen idealen Bildungsweg gelesen werden: Von unten nach oben werden die Formen klarer und geordneter – mit dem Aufwachsen, Lernen und Reifen finden die Schülerinnen und Schüler ihren Weg ins Leben. Im Idealfall wandelt sich anfängliches Chaos in Ordnung. — BW
 

 

Interesse?

Dieses Kunstwerk sucht noch einen Paten.
 

Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
Click a feature on the map to see the details

Andere Kunstwerke desselben Künstlers

Abbildung Bezeichnung Standort
o. T. ehem. Anbau/ Pausenhalle, Gymnasium Broich, Ritterstr. 21, 45479 Mülheim an der Ruhr
Phantastisches Gefährt Außenwand der Wilhelm-Busch-Schule (ehem. Schule am Springweg), Springweg 21-23, 45473 Mülheim an der Ruhr
Bilderwelt Außenwände der Schule an der Bruchstraße, Bruchstr. 85, 45468 Mülheim an der Ruhr
Ambivalente Minerva Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion (CEC, früher MPI für Strahlenchemie); Stiftstr. 34 - 36; 45470 Mülheim an der Ruhr
Fisch-Vogel-Schwarm ehem. Leseraum der Kinderbücherei