Phantastisches Gefährt

Metallplastik
Dieses Werk ist frei zugänglich.
Künstler: 

Auf der Außenwand der heutigen Wilhelm-Busch-Schule schuf Helmut Lankhorst mit dem zweiteiligen Metallschnitt eine phantastische Szenerie: Vom rechten, unteren Rand des Wandteils scheint sich ein Flugobjekt in Richtung eines Planeten links oben zu bewegen. Das Flugobjekt ist eine Mischung aus Tier und Maschinen: Es hat den Körper eines Fisches, trägt die Rotorblätter eines Hubschraubers und fährt auf zwei Speichenrädern. Im Inneren des Objekts ist eine Figur zu erkennen, die das Gefährt steuert. Das Fluggerät sowie sein Fahrer grinsen fröhlich.

Vorbild und Ideengeber war augenscheinlich das im selben Jahr erschiene und überaus populäre Kinderbuch „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ von Roy Lornsen. Lankhorst schafft hier jedoch keine Illustration, sondern eine von Lornsens Erzählung inspirierte Darstellung, die seine ganz eigene künstlerische Handschrift trägt: Wie bereits in seinen Materialcollagen als Arbeitstechnik ausgefeilt, fügt er vieleckige Formen verbunden durch eine Linie zum Korpus des Fluggeräts zusammen. Über allem strahlt in einiger Entfernung eine runde Form, die sowohl als Sonne, Mond oder Planet gesehen werden kann. Diese Form ist ein wiederkehrendes Bildelement in vielen Arbeiten des Künstlers. Sein Sohn Tim Lankhorst konstatiert in einem Interview aus dem Jahr 2009: „Was unbedingt sein muss in einem Bild von Helmut Lankhorst […] ist der Mond, die Sonne oder ein Planet. Eben irgendwas, was frei schwebt.“
Durch das von dem Gefährt weit entfernt montierte Planeten-Objekt wird die gesamte Wand als Bildfläche definiert. Sie lässt viel Freiraum, den Weg des Flugobjektes zu imaginieren.

Das Phantastische Gefährt lässt sich auch als Fortsetzung und Weiterdenken der Bilderwelt lesen, die Lankhorst auf den Außenwänden der Schule an der Bruchstraße zwei Jahre zuvor geschaffen hat (vgl. https://geo.muelheim-ruhr.de/kunst/helmut-lankhorst/ohne-titel/8500). Es ist anzunehmen, dass das Gefährt ursprünglich in derselben, dunkelgrauen Farbigkeit kontrastreich auf der roten Klinkerwand platziert war, die inzwischen von einer Glasalplattenverkleidung verdeckt wird. 

Im Jahr 2021 wurde das Objekt abgenommen und umfangreich restauriert. Seit September 2022 hat das Gefährt wieder, nun in seiner ursprünglichen Farbigkeit und mit ausreichendem Korrosionsschutz versehen, seinen Platz auf der Wand eingenommen. BW

Planet: Durchmesser: ca. 1 m

Stadtteil: 
Dümpten
Standort: 
Außenwand der Wilhelm-Busch-Schule (ehem. Schule am Springweg), Springweg 21-23, 45473 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1967
Material und Technik: 
Eisenblechschnitt
Höhe: 
3,5m
Breite: 
4m
Tiefe: 
ca. 4mm
Literatur
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 29. 08. 1967.
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Für die Außenwand der Wilhelm-Busch-Schule schuf Helmut Lankhorst einen zweiteiligen Metallschnitt mit einer fantastischen Szene: Vom rechten, unteren Rand scheint sich ein Flugobjekt in Richtung eines am Himmel stehenden Planeten zu bewegen. Es ist eine Mischung aus Tier und Maschinen: mit dem Körper eines Fisches, den Rotorblättern eines Hubschraubers und zwei Speichenrädern. Im Inneren des Objekts sitzt eine Figur, die das Gefährt steuert. Fluggerät und Fahrer grinsen fröhlich.
Vorbild und Ideengeber war augenscheinlich das im selben Jahr erschienene und überaus populäre Kinderbuch Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt von Boy Lornsen. Lankhorst schafft hier jedoch keine Illustration, sondern eine von Lornsens Erzählung inspirierte Darstellung, die eine ganz eigene künstlerische Handschrift trägt: Wie bereits in seinen Materialcollagen als Arbeitstechnik angewendet, fügt er vieleckige Formen mit einer Konturlinie zum Korpus des Fluggeräts zusammen. Über allem strahlt in einiger Entfernung eine runde Form, die als Himmelskörper gelesen werden kann. Dieses Bildmotiv kehrt in vielen Arbeiten des Künstlers wieder. Sein Sohn Tim Lankhorst berichtete in einem Interview 2009: „Was unbedingt sein muss in einem Bild von Helmut Lankhorst […] ist der Mond, die Sonne oder ein Planet. Eben irgendwas, was frei schwebt.“
Das mit großem Abstand von dem Gefährt montierte Planeten-Objekt definiert die gesamte Wand als Bildfläche. Sie bietet viel Freiraum, den Weg des Flugobjektes zu imaginieren. Ehemals in Dunkelgrau kontrastreich auf der roten Wand platziert, wird im Rahmen der geplanten Restaurierungsarbeiten die ursprüngliche Farbigkeit wieder hergestellt.
Das Phantastische Gefährt lässt sich auch als Fortsetzung und Weiterentwicklung der Bilderwelt lesen, die Lankhorst zwei Jahre zuvor auf den Außenwänden der Schule an der Bruchstraße realisiert hat. — BW
 

Kunstpatenschaft vergeben an: Dr. Daniela Grobe

Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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