Bauplastik und Nymphe

Nymphe mit Hirschkuh
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Künstler: 

Die Skulpturengruppe zeigt eine mythologische Szenerie: Eine aufrecht stehende unbekleidete Frauenfigur, die in ihrer linken Hand eine Schale hält.
Zu ihrer Seite steht eine Hirschkuh. Die Hirschkuh ist in der griechisch/ römischen Mythologie das Tier der Artemis / Diana, die Herrin der Nymphen. Die weibliche Figur - Nymphe -  steht am Wasserbecken. Traditionell wird sie auch an einer Quelle dargestellt. Das Wasserbecken kann hier als Quelle gelesen werden. Die Schale in der Hand ist das Attribut der Hygieia, der Göttin der Gesundheit. Nymphen im Allgemeinen galten als Beschützerinnen der Thermalbäder.

Janssen erhielt für die Gestaltung der Nymphe die "Goldene Medaille" auf der Internationalen Kunstausstellung in München.

Heute befinden sich die Büroräume des Architekturbüros Riege im ehemaligen Solbad Raffelberg. Das Büro Riege renovierte ab 1993 den Raum. Die ursprüngliche Gestaltung von Wilhelm Köppen aus dem Jahr 1909 wurde wieder hergestellt.

Das Kunstwerk wird zum Verkauf beim Auktionshaus Fritsch in Göppingen angeboten. (Stand: 16.04.2020) (https://www.auktionshaus-fritsch.de/p/ulfert-janssen-massive-bronze-skul...)

Stadtteil: 
Speldorf
Standort: 
Halle des ehemaligen Badehauses im Solbad Raffelberg, Akazienallee 65, 45478 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1909
Material und Technik: 
Bronze
Blattgold
Höhe: 
1,70 m
Literatur
  • Helbing, Karl: Das Solbad Raffelberg bei Mülheim a. d. Ruhr. In: Neudeutsche Bauzeitung. 6. Jg., Nr. 2, 1910.
  • Die Hochbauten der Stadtgemeinde Mülheim a. d. Ruhr seit den Eingemeindungen im Jahre 1904. Verfasst im Auftrage des Oberbürgermeisters Dr. Lembke vom Beigeordneten Helbig. Mülheim an der Ruhr 1912, S. 91.
  • Mülheimer Jahrbuch 1959, Mülheim an der Ruhr, 1958, darin: Günther Schreiber: 50 Jahre Solbad Raffelberg, S. 108 – 118.
  • Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim an der Ruhr, Dez. 1980, Jg. 14, Nr.12 (Abb. Titelseite) .
  • Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim an der Ruhr, Mai 1984, Jg. 18, Nr. 5, S. 9.
  • Bocklenberg, Erich: Das Solbad Raffelberg, in: Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e.V. (Hrsg.): Zeugen der Stadtgeschichte. Baudenkmäler und historische Orte in Mülheim an der Ruhr, Essen 2008, S.208 - 215.
  • Schürmann, Maren: Als das Revier noch für seine Sole bekannt war, in: WAZ, 9.9.2016, https://www.derwesten.de/wochenende/als-das-revier-noch-fuer-seine-sole-beruehmt-war-id12180487.html (Abruf: 09.04.2020).
  • Schmitz, Heiner: Das Solbad Raffelberg 1908-2008, Eigenverlag, Mülheim an der Ruhr 2008.
  • https://www.auktionshaus-fritsch.de/p/ulfert-janssen-massive-bronze-skulptur-quellnymphe-mit-reh-signiert (Abruf: 16.04.2020).
  • Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.
Werkbeschreibung: 

Der folgende Text stammt aus: Reese, Beate [Hrsg.]: Kunst in der Stadt - Mülheim an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr 2022.

Nachdem sich im 19. Jahrhundert die im Stadtteil Alstaden gelegenen Solequellen als wirksam erwiesen hatten, erlebte der Badebetrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen regelrechten Boom. Im Zuge der Ausgemeindung Alstadens nach Oberhausen fiel der Beschluss, den Fortbestand des Kurbetriebs durch die Errichtung einer modernen Badeanstalt auf dem Areal des Hofguts Raffelberg zu sichern.
Für den 1909 in Jugendstilformen errichteten Bau realisierte Ulfert Janssen den Bauschmuck an der Außenfassade und in Zusammenarbeit mit dem Mosaizisten Wilhelm Köppen auch die Ausstattung der zentralen Kuppelhalle. Eine lateinische Inschrift am Giebel des Hauptportals verweist auf die Bestimmung des Baus: „Die Gesundheit ist ein Quell der Kraft und Schönheit.“ Drei kleinformatige Muschelkalkreliefs entstammen dem gleichen Themenkreis. Das mittlere Relief zeigt eine den Äskulap-Stab umwindende Schlange. Es wird rechts von einem Medusenhaupt und links von einem stilisierten Frauenkopf flankiert, bei dem es sich wohl um eine Personifikation der Hygieia handelt. Beide Frauen sind in der Mythologie mit Asklepios, dem Gott der Heilkunst, verbunden. Mit dem Blut der Medusa soll es ihm gelungen sein, Tote zum Leben zu erwecken. Hygieia, die Garantin für eine gute Gesundheit, ist seine Tochter.
Zur Ausstattung des Bades hat Ulfert Janssen die Bronzeplastik einer Nymphe für einen Brunnen beigesteuert. Das Werk verknüpft den Darstellungstypus der Diana, die als Göttin der Jagd und Gefährtin der Nymphen häufig von einer Hirschkuh begleitet wird, mit dem einer Quellnymphe. Mit der Schale in ihrer linken Hand hat die Najade Wasser aus der durch das Brunnenbecken repräsentierten Quelle geschöpft. 
Für die Ausstattung der Kuppelhalle wurden Ulfert Janssen und Wilhelm Köppen auf der Internationalen Kunstausstellung 1919 in München gemeinsam mit der „Goldenen Medaille“ ausgezeichnet. Darstellungen von Quell- und Wassernymphen finden sich häufig im Ausstattungsprogramm von Bäderarchitekturen. Sie dienen dem Gebäude und seinen Nutzer*innen als Schutzgöttinnen. — SCHO
 

Kontakt zur Besichtigung vor Ort: 

Nach Rücksprache mit dem Eigentümer:

Dr. Ing. Thomas Riege
Riege Bauatelier GmbH, Akazienallee 65, 45478 Mülheim an der Ruhr
Tel. 0208-58979-0 * Fax 0208-51000
email. info[at]riege-bauatelier.de * web. http://www.riege-bauatelier.de

Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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