Dröppelminna

Brunnen- und Platzgestaltung
Dieses Werk ist frei zugänglich.
Künstler: 

In einem runden Wasserbecken erhebt sich die Brunnenschale, die von einem Muschelkalkpfeiler getragen wird. Die Brunnenplastik ist aus verschiedenen Elementen, Turbinenteilen und Zahnrädern zusammengestellt, die das an der Spitze austretende Wasser nach unten ablaufen lassen. Die Brunnenschale verfügt über mehrere Ablaufnasen, so dass die Brunnenbasis mit Wasser gespeist wird. Der umlaufende Sockel mit erhöhter Kante ist nicht ursprünglich. Anfangs war kein Podest vorhanden, so dass ohne Schwelle an die Brunnenschale herangetreten werden konnte. Eine bronzene erhöhte Metallplatte verweist auf den Spender des Brunnens, die Kraftwerk Union. Darunter verbirgt sich der Zugang zur Brunnenkammer, die für die Brunnentechnik notwendig ist.

Im Jahr 2017 erfolgte eine Umgestaltung des Platzes, die noch zu seinen Lebzeiten mit dem Künstler abgestimmt werden konnte.

Maße:

  • Höhe zentrales Brunnenelemen: 3,35 m
  • Höhe untere Schale:  2,70 m
  • Durchmesser Auffangbecken  4,30 m
  • Platzanlage: 13 x 15 m
Stadtteil: 
Innenstadt
Standort: 
Kreuzung Löhberg / Löhrstrasse / Auerstrasse, 45468 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1985
Material und Technik: 
Muschelkalkstein (Wasserschale)
Bronze (Säule und Schalen)
Granit (Umfassung und Pflaster) gehauen
Höhe: 
3,35 m
Literatur
  • Neue Ruhr Zeitung, 14. 06. 1984.
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 05. 07. 1984.
  • Neue Ruhr Zeitung, 26. 03. 1985.
  • Neue Ruhr Zeitung, 06. 06. 1985.
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 06. 06. 1985.
  • Rasche 1987, S. 63 (Abb.).
  • Rasche Komplex II, 2016, ohne Seitenzahl, Brunnen Platzgestaltung.
Werkbeschreibung: 

Dieser Text entstand im Rahmen eines Projektes der Young Art Experts-AG des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr im Jahr 2013. Text: Jil S., YAE

Der Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche erstellte 1985 den Brunnen sowie die Gestaltung des Platzes an der Straße „Am Löhberg“ neben dem Rathaus in Mülheim an der Ruhr.

Der Brunnen besteht aus Bronze und Stein und gehört der Stadt Mülheim. Es wurde derselbe Stein (Muschelkalk) wie in der Fassade des Rathauses verwendet. Der Brunnen wird von den Mülheimern als Dröppelminna bezeichnet. Ernst Rasche selbst bezeichnet den Ort als „Platz zum Verweilen“. Bevor das Kunstwerk an dem Ort errichtet wurde, herrschte dort reger Verkehr. Ernst Rasche konnte so mit seiner Kunst den Verkehr beruhigen. Heute fahren dort keine Autos mehr her; kurz hinter dem Platz beginnt die Fußgängerzone. Die umher laufenden Menschen prägen auch den ersten Eindruck, den man von dem Brunnen hat: Die einen genießen das beruhigende Plätschern des Brunnens, die anderen sind genervt und gehetzt vom Alltagsstress und achten gar nicht auf den Brunnen.

Der Brunnen besteht aus acht bronzenen unterschiedliche großen Tellern, deren Durchmesser nach oben hin immer kleiner wird. Rasche baute ein altes Turbinen-Rad mit ein, die auch an den Stifter erinnert: Die Deutsche Kraftwerksunion. An der Seite der Teller sind gleichmäßige Einbuchtungen. Der Künstler selbst hat berichtet, dass es sehr schwierig gewesen sei, diese Einbuchtungen zu machen, denn er wollte ein gleichmäßiges Tropfen bzw. Fließen des Wassers erreichen. Diese Gleichmäßigkeit soll beruhigend auf die Menschen wirken.
Um den Brunnen herum sind Sitzplätze, die zum Ausruhen und Verweilen einladen. Dort kann man den Alltagsstress vergessen und das Plätschern genießen. Trotzdem hört man immer noch Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm, sprechende Menschen oder weinende Babys. Die Sitzplätze sehen aus wie Poller, an den im Hafen Schiffe befestigt werden. Hier wird zum einen ein Bezug zur nahegelegenen Ruhr deutlich; zum anderen haben die Poller auch eine übertragende Bedeutung: Die Menschen können hier „anlegen“ wie ein Schiff im Hafen und eine Pause machen.
Der Boden um den Brunnen herum besteht aus Kopfsteinpflaster. Eingerahmt wird die Platzgestaltung durch verschiedene Bepflanzungen.

Der Bildhauer hat auf dem Rand der Schale seinen Namen eingeritzt.

Ernst Rasche wurde 1926 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er erlebte den Zweiten Weltkrieg und musste auch selber mitkämpfen. Er wurde verwundet und von russischen Soldaten festgenommen. Er erlitt schwere Verletzungen und konnte zuletzt zu Fuß zurück nach Mülheim fliehen. Nach vier Wochen Fußmarsch war er zurück in seiner Heimat.
1947 begann er sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Für seine Kunstwerke bekam er zahlreiche Auszeichnungen.
Im Mülheimer Stadtraum finden sich zahlreiche weitere Werke von ihm wie beispielsweise den Brunnen und die Platzgestaltung an der Schloßstraße sowie eine Granitskulptur und Platzgestaltung im Innenhof der Karl-Ziegler-Schule.

 

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Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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