Musizierende Schüler

Eisenrelief mit Kupferblechen
Dieses Werk ist frei zugänglich.
Künstler: 

An der Außenwand der Schildbergschule befindet sich das Relief "Musizierende Schüler". Große, geschwungene Linien formen eine stehende, Flöte spielende Jungenfigur. Daneben, formal ebenfalls linienförmig und mit der Jungenfigur verbunden, ist ein sitzendes Mädchen auszumachen, das zuzuhören scheint.

Entstehende Binnenformen - wie z.B. die Schulterpartien des Jungen sowie Teile der Flöte und der Kleidung des Mädchens - sind mit Kupferblechen "gefüllt".

Das Relief ist der Klinkerwand mit Abstandhaltern vorgesetzt.

Formal ähnelt die Arbeit stark den "Tanzenden Kindern" an der Außenwand der Grundschule am Sunderplatz (https://geo.muelheim-ruhr.de/kunst/ernst-rasche/drei_tanzende_maedchen/8591).

Stadtteil: 
Dümpten
Standort: 
Außenwand der Schildbergschule, Schildberg 55, 45475 Mülheim an der Ruhr
Jahr: 
1966
Material und Technik: 
Eisen (geschnitten)
Kupfer (getrieben)
Metalllack
Literatur
  • Illustrierter Stadtspiegel - Mülheim a. d. Ruhr, April 1986, Jg. 20, Nr. 4, S. 7 u. 9.
  • Mader, Kristina: Eigener Etat für Kunstwerke, in: WAZ, 4.2.2017.
Werkbeschreibung: 

Ursprünglich waren die Eisenstangen mit schwarzem Metalllack überzogen, so dass sich in der Fernwirkung eine linienartige Zeichnung auf dem Klinker ergab. Zwischenzeitlich wurde eine rote Korrossionsschutzfarbe aufgetragen, die den Erhaltungszustand besserte, jedoch das Relief optisch "in der Wand" verschwinden ließen.

Im Jahr 2016 wurde es einer umfassenden Restaurierung unterzogen: Die alten Farbschichten wurden abgetragen, Schäden beseitigt und ein neuer Korrosionsschutz in der ursprünglichen dunklen Farbigkeit aufgetragen. Im Vergleich zu den "Tanzenden Kindern" an der Außenwand der Grundschule am Sunderplatz stellt sich die Frage, ob die Kupferbleche der "Musizierenden Schüler" nicht auch ursprünglich farbig gefasst gewesen sein müssen. Da es keine entsprechenden Fotos, Dokumente oder Aufzeichnungen gibt, hat man bei den Restaurierungsarbeiten die nicht vorhandene Farbigkeit belassen. (In dem Beitrag von Ommer und Krapp aus dem Jahr 1959 wird eine eingeplante Veränderung der Farbigkeit durch Verwitterung angenommen.)

Der Anbau einer Fluchttreppe am ursprünglichen Aufhängungsort des Reliefs erforderte eine Neupositionierung. In Rücksprache mit dem Künstler konnte das Relief an einer gegenüberliegenden, ebenfalls verklinkerten Außenwand angebracht werden.

 

Ommer, Gustav Kornelius/ Krapp, Franz Rolf: Gestaltete Bauflächen, in: Mülheimer Jahrbuch 1960, Mülheim an der Ruhr 1959, S. 97:

„In die Reihe der hervorragenden und sicher arbeitenden Baukunst-Gestalter
Mülheims hat sich der Bildhauer Ernst Rasche eingefügt. Es ist in Mülheim eine erfreuliche Sitte, neue Schulbauten oder Erweiterungs-Neubauten an alten Schulen mit einem künstlerischen Bauschmuck zu versehen. Unter anderem für zwei dieser Schulen, nämlich in Dümpten am unteren Schildberg und am Sunderplatz in Heissen, bekam Rasche den Auftrag. Dabei kam ihm zugute, daß er auf dem Gebiet der "Kunst am Bau" recht erfahren war, wenn auch hauptsächlich im Hinblick auf kirchliche Bauwerke, in denen man Altäre, Weihwasserkessel, Taufbrunnen und sonstigen Schmuck von der Hand Rasches findet. Jedoch ist es im Hinblick auf die künstlerischen Erfordernisse ja kein so weiter Weg vom kirchlichen Bauwerk zum Profanbau. Dort gewonnene Erkenntnisse lassen sich hier verwerten. Allerdings sind die Mittel, die für Bauschmuck an Volksschulen zur Verfügung gestellt werden, fast immer in Grenzen gehalten. Rasche mußte sich danach richten; irgendwelche kostspieligen Techniken hatte er sich zu versagen. So entschloß er sich zu Kompositionen, die in Eisen geschmiedet wurden und Flächen von getriebenen Kupfer und Messing aufweisen. Bei den handwerklichen Arbeiten stand ihm Schlossermeister Becker aktiv zur Seite. Im übrigen verraten seine Kompositionen den Bildhauer in evidentem Maße. Es sind gleichsam Plastiken aus stählernen Linien, aus einem dicken Profildraht mit rechteckigem Querschnitt, der sich zu Figuren fügt. Da entstehen denn vor den Klinkerwänden figürliche, nur leicht auf das Wesentliche zurückgeführte Darstellungen von tanzenden Kindern wie am Sunderplatz oder musizierenden Schülern wie am Schildberg, und das Material ist so gestaltet, als schwebe es von selbst. Das Eisen tanzt oder musiziert mit, die schwarzen Linien fügen sich sinnvoll zueinander, begleiten einander, finden einen gemeinsamen Rhythmus oder kreuzen sich gegenseitig - jedenfalls stehen sie immer miteinander in Korrespondenz. Da ist nichts überflüssig, da darf aber auch nichts weggelassen werden. Rasche beschwingt sein Material vom Thema her, er gibt ihm eine Richtung, er macht es lebendig, er setzt ihm figürliche Akzente auf und kalkuliert auch die farbiqen schon mit ein, die sich später einmal aus der Verfärbung des Kupfer-Materials geben. Zum Thema "Kunst, am Bau" sind seine Arbeiten wesentliche Beiträge.“
 

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Kontakt

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr/Beauftragte für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Mülheim an der Ruhr
Barbara Walter
Telefon 0208 - 455 41 05
E-Mail: Barbara.Walter@muelheim-ruhr.de
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